Osternestersuche in der Marzoller Au

An einem Frühlingsmorgen trafen wir uns mit allen Rumpelwichten am Klärwerk in Schwarzbach. Wir hatten gehört, dass hier der Osterhase wild Nester durch die Gegend werfen sollte. Da unsere Nester nicht mehr im Kindergarten waren, hofften wir nicht nur, ihn zu sehen – nein, wir glaubten fest daran, unsere Nester hier wiederzufinden!

So zogen wir los und überquerten die Saalach. Immer wieder sahen wir ein Ohr aufblitzen, eine Latzhose (in diesem Jahr war sie blau) durchs Laub schimmern und hörten ein Rascheln im Gebüsch. Auf dem Weg entdeckten wir Eierschalen. Für uns ein untrügerisches Zeichen: Hier waren wir richtig!

Dann machten wir Rast und nutzten eine wundervolle Wiese, um unsere Obstpause zu genießen. Dort stand ein Container, an dem wir einen Zettel entdeckten. Darauf stand:

Liebe Rumpelwichte,Ihr seid gar nicht so falsch. Auf eure Spürnasen ist Verlass! Aber leider seid ihr auf der falschen Seite der Saalach. Folgt am anderen Ufer den Spuren bis hin zum Bibber.
Euer Osterhasi

Also machten wir uns flugs wieder auf den Weg; es gab kein Halten mehr! Wir überquerten die Brücke und bogen direkt dahinter zum Saalachufer ab. Hier riefen wir den Osterhasen immer wieder und entdeckten erste Bibberspuren. Ja, eigentlich ist es der Biber … aber wenn der Osterhase schrieb, dass die Rumpelwichte dem Bibber folgen sollten … nun, vielleicht hieß der Biber ja mit Nachnamen oder sogar mit Vornamen Bibber? Wer weiß das schon so genau.

Dann gewahrten wir plötzlich einen kleinen Strand. An einer Landzunge sahen wir von oben bunte Steine – oder waren es steinerne Eier? Das mussten wir uns genauer ansehen! Wir bauten einen Steg und krempelten uns die Hosen hoch. Auf der Landzunge entdeckten wir auf einem der bunten Steine ein Portrait von einem Hasen. Falls es bis dahin noch Zweifel gegeben hatte: Er war hier! Da waren wir uns sicher. So stürmten wir weiter am Ufer der Saalach entlang und trafen alsdann auf Kathi und Reka. Unsere Taktik war nämlich: den Osterhasen von zwei Seiten in die Enge treiben und ihn endlich erwischen! Doch der große Hoppelhase war schneller als wir alle zusammen und war uns entwischt.

So tapsten wir leicht enttäuscht zum Wasserspielplatz. Zu unserem Erstaunen hatte dieser aber kein Wasser. Kurzerhand klappten wir die Klappboxen aus, legten Müllsäcke hinein und holten aus dem nahen Bach ganz viel Wasser. Schon nach den ersten Fuhren entdeckten wir kleine Krebse, die sich über das Nass freuten, und auch eine Libellenlarve wurde vorsichtig ausgegraben. Natürlich wollten wir wissen, warum der Spielplatz kein Wasser hatte.

Könnt ihr es euch vorstellen? Richtig! Der Herr Bibber hatte weiter vorne mehrere Staudämme gebaut und so den Wasserstand abgesenkt. Somit erreichte das Wasser das Zulaufrohr nicht mehr, und der Biber Bibber hatte auf diese Weise neue Auenlandschaften geschaffen.

Langsam bekamen wir ein Hüngerchen und mampften fröhlich plaudernd unsere Brotzeiten. Dabei entdeckten wir im Auwald Farben aufblitzen. Das konnten doch nur unsere Nester sein!

Nach dem Mittagessen zog jeder Rumpelwicht einzeln los, angefeuert von den anderen. So fanden wir tatsächlich alle Nester und trugen sie am Ende des Tages stolz nach Hause.

Ein wundervoller Tag ging so zur Neige.

Danke, lieber Osterhase!